WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Filme werden an dieser Stelle ja normalerweise nicht empfohlen – doch zum einen ist die so genannte „XXY-Kampagne“ der AG Gender-Killer mit ihren einschlägigen Plakaten eine wirklich angenehme Veranstaltungsreihe, und zum anderen ist der Film „Mein Leben in Rosarot“, der heute im A6-Laden zur Aufführung kommt, ein wirklich derart schönes Werk zum Thema, dass man ganz vorweihnachtlich ein Auge zudrücken sollte. Am Dienstag wird im Versammlungsraum des Mehringhofs, passend zum Wetter und zur Laune, die ganz große Frage gestellt: Wer ist es, Marx oder Bakunin? Und vor allem: Welches Politmodell ist es – der Marxismus oder der Anarchismus? In den Ring treten Uli Weiß von der Hellen Panke und Ralf Landmesser, der sich im A-Laden verdient gemacht hat, Veranstalterin ist die Initiative Anders arbeiten oder gar nicht. Selbstredend wird hier nicht erzählt, wie schön die roten Zwanzigerjahre waren oder dass Anschläge auf den Urmeter in Paris einen Sinn gemacht hätten. Vielmehr soll es darum gehen, was Marxismus und Anarchismus zu den heutigen sozialen Kämpfen und ihrer Analyse noch beitragen können. Es wird eine Menge sein. Am Donnerstag schließlich wird vor dem Rathaus Neukölln gegen „rassistische Sondergesetze, Sozialabbau und deren Umsetzung im Neuköllner Sozialamt“ demonstriert. Doch soll es auf der zentralen Kundgebung um 17 Uhr selbstverständlich um den landesweiten Sozialabbau gehen. Neukölln steht für alles! Es wird diverse Aktionen geben, vor allem aber ein offenes Mikrofon für Flüchtlinge und SozialhilfeempfängerInnen, damit diese von ihren eigenen Erfahrungen berichten können. Anschließend geht es zum Hermannplatz, auf dem dann die Abschlusskundgebung mit einer öffentlichen Volksküche und diversen Unterhaltungsangeboten stattfinden soll.