WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier
Am Dienstag ist Internationaler Frauentag. Doch die Berliner Linke hat dazu nicht so viel zu sagen, lediglich zwei Veranstaltungen sind anzukündigen. Die niedlichere von beiden findet im Köpenicker Café statt und trägt den süßen Titel: „Was ist eigentlich Sexismus?“ Dieser Frage geht die Autonome Antifa nach.Die andere findet im WAF Salon statt: Dort wird über Valerie Solanas und ihr SCUM-Manifest – Society for Cutting Up Men – geredet. Danach wird allerdings der Film „I shot Andy Warhol“ gezeigt, der die Frau dann doch wieder ein wenig sehr zur irren Heldin ohne starke politische Motive stilisiert. Solanas aber war kein Popstar, hatte dahingehend auch keine Ambitionen. In der DruzBar wird am Mittwoch über Gentrifizierung gesprochen, also der Verdrängung der bisherigen Bevölkerung eines Stadtteils durch „Gentlemen“, wie es hierzulande Prenzlauer Berg erlebt hat und das Hamburgische Altona gerade erlebt. Oder wie es Nordneukölln noch bevorsteht. Mit Film und Vortrag informiert der „neo.lib Lesekreis“, anschließend wird diskutiert, auch und vor allem über Formen des Widerstands.Das BAIZ dann wendet sich am Donnerstag einem anderen Feiertag zu, nämlich dem Tag des politischen Gefangenen am 18. März. Die Rote Hilfe, die ja gerade anlässlich der „RAF-Ausstellung“ recht spektakulär an die Gefangenen in den Knästen erinnert hat, spricht über die Repressionsorgane im Vereinten Europa. Während sich die Nationalstaaten nämlich in vielen Fragen uneins sind, einigen sie sich immer sehr rasch auf neue Polizei- und Überwachungsgesetze. Das ist nicht nur datenschutzrechtlich bedenklich, sondern auch für viele politisch aktive Linke eine tatsächliche Bedrohung. Das „Gewirr der neuen Repressionsstrukturen“, wie es die Rote Hilfe nennt, soll an diesem Abend ein bisschen entwirrt werden.