WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage der Stadt
Am Montag gibt es im Café Morgenrot eine sehr interessante Veranstaltung zum Thema „Transsexualität“, Prostitution und den allgemeinen Umgang damit. Paula R. aus Buenos Aires, die Referentin, die sich selbst als Frau und als „Travesti“ bezeichnet („In Argentinien haben wir immer den Ausdruck ‚Travesti‘ benutzt und uns somit ein Wort zu Eigen gemacht, das immer als Schimpfwort gegen uns verwendet wurde“), da sie den Begriff „transsexuell“ als diskriminierend empfindet, redet über die rebellische Selbstverortung der diversen argentinischen „Travesti“-Kollektive und ihr Verhältnis zum „klassischen“ Feminismus.
Am Dienstag wird im Haus der Jugend Köpenick über den neuen Lifestyle in der Neonazi- Szene informiert, also über Thor Steinar und anverwandte Produktreihen, die in Naziläden als wichtige Modeaccessoires gehandelt werden. Mit Filmmitschnitten und anderen Dokumenten wird gezeigt, dass der Rechtsradikale von heute auch einen gewissen Chic pflegen will; es gehört zu seinem Subkulturverständnis. Und es wird gezeigt, welcher Chic das ist.
Der gute alte Mehringhof wird am Mittwoch seinen Versammlungsraum für „Gespräche über Neoliberalismus und Alltag“ zur Verfügung stellen, Prof. Dr. Meinlschmidt von der TU Berlin wird im Dialog mit Werner Rügemer den Sozialstrukturatlas von Berlin erläutern, Rügemer selbst wird seine Thesen zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung vorstellen.
Am Samstag dann wird zu einer der vielen berüchtigten „bundesweiten“ Demos aufgerufen; diesmal geht es an der Rigaer Ecke Proskauer Straße im schönen Friedrichshain um „linke Freiräume“. Angesichts der bevorstehenden Räumung der Yorck 59 und angesichts der finanziellen Situation so vieler anderer Projekte ein hübsches Unterfangen.