WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage der Stadt
Heute wird im A6-Laden mit der A.G. Gender-Killer über „Das gute Leben“ diskutiert, und hoffentlich auch darüber, wie man es sich vorstellt. Es gehe, so der Ankündigungstext, um „die Culture Wars um ‚Political Correctness‘ und die Frage nach der Möglichkeit einer prä-revolutionären Ethik“. Die Vernunftbegabten unter den Menschen fragen sich selbstverständlich, inwieweit die Bewegung der „politisch Korrekten“ nicht schon immer nur den lächerlichen Versuch dargestellt hat, ein richtiges Leben im falschen zu führen, was allerdings denen, die die PC-Fraktion nur bescheuert fanden, noch lange nicht recht gibt. Der Gedanke einer „prä-revolutionären Ethik“ ist dennoch, nun ja, halbherzig.
Das Baiz wird am Mittwoch Ort einer Standortbestimmung: Die Freidenker fragen sich, ob es „Alternativen bei den Parteien“ gäbe. Alternativen wozu? Der weitere Ankündigungstext liest sich ähnlich schlau: „Vorwärts immer – rückwärts nimmer! Was tun?“ Man ergänzt gern: Freiheit ist immer …, Wer hat uns verraten …, Der Schoß ist fruchtbar noch …, Mehr Demokratie …, Kein Krieg für …, Mach meinen Kumpel …, Am Wochenende gehört Papa mir. Heyda, Leute: Parolen ersetzen Theorien gar nicht!
Die Herren und Damen Nazis dürfen ja nicht nur die SS loben, sondern auch für Hess demonstrieren. Wie jedes Jahr im August. In Spandau treffen sich am Freitag AktivistInnen und diskutieren, wie sich zu wehren wäre. Dass sie allerdings den Mythos Hess zerstören wollen, ist überflüssig – das hat Hess schon selbst getan.
Ebenfalls am Freitag dann beginnt das lang erwartete Ladyfest Berlin, und das laut – der Deutsche Künstlerbund wird eingenommen, niedergerockt und in Künstlerinnenbund umbenannt. Am Samstag dann wird mit den femmes with fatal breaks im Rosi’s gefeiert.