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Archiv-Artikel

WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Neuköllner Nazis: Mi., 19.30 Uhr, Friedelstr. 54

Am Montag wird im JUP unter dem Titel „Eskalation in Heinersdorf“ über die nicht selten von rechtsradikalen Gruppen initiierten Proteste gegen den Pankower Moscheebau geredet – den traurigen Anlass dazu bietet der am 21. März auf die Baustelle verübte Brandanschlag, der ahnen lässt, was der fertiggestellten Moschee bevorsteht.

„Das Beil …“: So., 20 Uhr, Christinenstr. 2

Am Mittwoch wird im Kulturhaus Spandau eine Broschüre vorgestellt, die das Leben und die Ermordung des Spandauer Antifaschisten Erich Meier behandelt, der vor 74 Jahren von SS-Leuten getötet wurde. Das Spandauer Bündnis gegen Rechts will diese Veranstaltung auch nutzen, um rechte Gruppen in Spandau zu attackieren.

Ebenfalls am Mittwoch wird in der Friedelstraße 54 über die Neuköllner Nazis informiert, die sich längst nicht mehr nur an der Rudower Spinne vergnügen und deren Lieblingsabgeordnete im Rathaus sitzen. Bei dieser „Schützt euren Kiez“-Veranstaltung wird den Fragen „Was sind rechtsextreme Strukturen, und wie können wir öffentliche Räume gegen sie verteidigen oder zurückerobern?“ und „Wie entsteht und wie wirkt Rechtsextremismus?“ nachgegangen. Letztere wird hoffentlich nicht damit beantwortet, dass alle Nazis eigentlich nur arbeitslos sind, und dass eine aktivere Linke sie hätte für sich gewinnen können. Merke: Der Nazi will Nazi sein, wie auch der Idiot wacker darum kämpft, einer zu bleiben. Sonst wären sie ja weder Nazi noch Idiot.

Erich Meier: Mi., 19 Uhr, Kulturhaus Spandau, Mauerstr. 6

Am Sonntag dann läuft der Film „Das Beil von Wandsbek“ in der Baiz, der gerade nicht den einfachen Deutschen als Opferlamm böser Faschisten zeigt, sondern als Mittäter. Daher wurde der Film auch sofort in der DDR verboten und nur in einer verstümmelten Fassung gezeigt. Hier nun aber die Langfassung mit dem wunderbaren Erwin Geschonneck als Duckmäuser.

Heinersdorf: Mo., 19 Uhr, JUP, Florastr. 84