WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Nach den Hausdurchsuchungen ist vor den Hausdurchsuchungen. Also wird weitergemacht wie bisher und heute in der Lunte ein neuer fester Termin eingerichtet: ein Beratungstag für Opfer rassistisch motivierter Übergriffe und Drohungen in Neukölln. Ab am 25. Juni wird es diese Beratung dann jeden vierten Montag im Monat geben.
Am Mittwoch lädt die lobenswerte Kampagne Kein Vergessen ins Alte Marzahner Rathaus. Dort wird mit VertreterInnen der Linkspartei, der SPD und der Grünen über die bis heute nicht rückgängig gemachten Namensänderungen von Straßen, die die Nazis in den Dreißigerjahren vorgenommen haben, diskutiert. Die jüdischen Namenspatrone sollen wieder ins Recht gesetzt werden.
Am Donnerstag dann bittet die Initiative anders arbeiten in den Mehringhof, um dort unter dem etwas kryptischen Titel „Das Schwindelerregende über arbeiten“ über jene zu diskutieren, die als Psychiatrierte aus der Gesellschaft gefallen sind und danach keine Arbeit mehr bekommen, sodass ihnen schnell eine weitere Psychiatrierung droht. Die Leitfrage des Abends, „Kann ein Recht auf Faulheit, die Rente oder ein bedingungsloses Grundeinkommen die Lösung für Psychiatriebetroffene sein?“, erinnert an die schönen Hoch-Zeiten all der „Irren“-Initiativen, schon von daher ist diese Veranstaltung hiermit ausdrücklich empfohlen.
Am Samstag dann gehen FelS, die G-8-AG des Berliner Sozialforums und andere Gruppen ins Grüne, in den Görlitzer Park, um ein Blockademanöver vorzunehmen. Bei diesem „Blockade-Training“ wird geübt, wie man eine Straße mit Menschen vollmacht, die sich anschließend weigern, wegzugehen. Es ist davon auszugehen, dass dieses Manöver auch von der feindlichen Truppe in Grün beobachtet wird, denn man will ja immer voneinander lernen.
Beratung: Mo., 17 Uhr, Lunte, Weisestr. 53
Kein Vergessen: Mi., 19 Uhr, Marzahner Rathaus
Anders arbeiten: Do., 19.30 Uhr, Gneisenaustr. 2a
G 8: Sa., 14 Uhr, Görlitzer Park