WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Eine maue Woche. Am Donnerstag wird in der Weißenseer Bunten Kuh soligefetet, und zwar für drei wegen der Demo am 27. Mai 2006 in Wernigerode belangte Antifas. Die Livemusik verspricht alles oder nichts, der Titel „Die ultimative Holidays-Out Party“ ist allerdings reichlich dämlich.
Am Freitag wird in der Baiz über die folgende Frage diskutiert: „Warum sind die Menschen in Afrika so arm?“ Im Ankündigungstext heißt es: „Der Grund ist der Reichtum, den es in den Industrieländern wie in Afrika massenhaft gibt. Sie sind arm, weil sie von diesem Reichtum ausgeschlossen sind. Denn dieser Reichtum ist Privateigentum. Es ist den Hungernden verboten, zu nehmen, was sie zum Leben brauchen. Und nicht nur das: Nicht nur das Brot und das Medikament gegen Malaria ist nur gegen Geld zu haben. Alle Produktionsmittel, mit denen sie sich das für ihr Leben Notwendige erarbeiten könnten: das Land, die Werkzeuge, die Maschinen; die sind in der Hand derjenigen, die damit etwas anfangen können, nämlich das, worauf es ankommt: ihr Kapital vermehren. […]“ Das ist reichlich naiv, da hätten wir, bei aller Distanz, von der veranstaltenden Gegenstandpunkt-Redaktion eine etwas komplexere Argumentation erwartet. Doch wer weiß, vielleicht will die ehemalige Marxistische Gruppe ja neue Leute gewinnen und pfeift daher auf alle Theorie.
Am selben Tag wird im Weiten Theater der Film „The Truth lies in Rostock“ gezeigt, der erweist, dass es noch ein Rostock-Lichtenhagen neben dem G-8-Rostock gibt. Mit einem Zeitzeugen der damals versuchten Ausländertötung wird anschließend gesprochen.
Am Samstag wird im Mehringhof über Auslieferungsverfahren und das faktische politische Betätigungsverbot für MigrantInnen gesprochen. Referentin ist die RA Antonia v. d. Behrens.
Soli: Do., 19 Uhr, Bunte Kuh, Bernkasteler Straße 78 Afrika: Fr., 18 Uhr, Baiz, Christinenstraße 2 Rostock: Fr., 18 Uhr, Weites Theater, Parkaue 23 MigrantInnen: Sa., 16 Uhr, Mehringhof, Gneisenaustraße 2a