WOCHENÜBERSICHT: KONZERT : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Dass The Mighty Moguls letzthin am Samstag im Indianerkostüm auf die Bühne des Bassy Cowboy Clubs kamen, war gleich mal so ein großer Kindergeburtstag, den sich natürlich nicht alle ausrichten dürfen. Freundlich exaltierte Japaner wie The Mighty Moguls aber eben doch, die sympathischerweise auch noch der Meinung waren, dass die Sechziger und der Beat halt einfach in ein Paralleluniversum umgezogen sind, was so gleich wieder die unbedingte Zeitgemäßheit von Beat und Sechziger sicherte. War ein wirklich großer Spaß, das Konzert im Bassy, und Mummenschanz und Paralleluniversen bekommt man auch bei Chrome Hoof, die gern wie einst die Space-Age-Jazzer von Sun Ra in silbernen Mönchskutten antreten, unter denen man bestimmt ganz fürchterlich schwitzen muss. Was ja wiederum alle Schweinerocker interessiert, die von diesem vielköpfigen Musikantentrupp herzlich derben Metal in die Ohren gestopft bekommen, der allerdings auch um seine von Carl Orff erarbeiteten Grundlagen weiß. Und über all dem Stampfen und (ja, auch) Geigengefiedel singt eine Grace-Jones-Stimme die Disco hinweg, was dann alles, wie man beim Chrome-Hoof-Auftritt vergangenen Herbst in Berlin erleben durfte, recht vergnüglich anzuhören ist. Jetzt spielen sie am Samstag nebst etlichen anderen (zum Beispiel Kraftpost mit seinem über den Asphalt geschlitterten weißrauschigen Blues) beim Club Transmediale im Maria. Und die Dubliner/Berliner Band Michael Knight wiederum machen so einen opulenten Pop, der morgens vor dem Aufstehen zu den Beach Boys betet und dann seine kleinen Überspanntheiten wie die vielen Klavierstunden in den Knochen einfach mit nach draußen an die Sommerfrische nimmt. Eine gut durchlüftete Musik, wie von den Super Furry Animals oder Alfie. Am Donnerstag im Kaffee Burger.
Chrome Hoof u. a.: Maria, Sa., 23 Uhr. 16 €
Michael Knight: Kaffee Burger, Do., 21 Uhr. 5 €