: WM 2002: Japan und Südkorea zwangsgeeinigt
■ Die Organisatoren der Fußball-WM legen auf Druck der FIFA Eckdaten fest
Zürich/Tokio (dpa) – Unter dem Druck des Fußball-Weltverbandes FIFA haben sich Japan und Südkorea in Zürich auf die wichtigsten Eckdaten der Weltmeisterschaft 2002 in den beiden Ländern geeinigt. So soll das Endspiel Berichten japanischer Medien zufolge in Japan, die Eröffnungspartie in Südkorea ausgetragen werden. Die FIFA hatte die Verbände mit ihren Präsidenten Ken Naganuma (Japan) und Chung Mong Joon (Südkorea) nach Zürich zitiert, weil es seit der umstrittenen Vergabe der WM 2002 am 30.5. dieses Jahres an beide Länder nicht die Spur einer Annäherung über die Ausrichtung gegeben hatte. „Das ist nicht die Hochzeit, die wir uns vorgestellt haben“, hatte FIFA-Generalsekretär Joseph Blatter ernüchtert festgestellt.
Auch in Zürich lief offensichtlich alles nur aufgrund des Druckes der FIFA. Alle Vorschläge zur Organisation der WM seien von der FIFA gekommen, wurde in Japan berichtet. Die FIFA habe von den Vertretern beider Länder sofortige Antworten verlangt. UEFA- Präsident Lennart Johansson, der das Treffen in seiner Eigenschaft als Vizepräsident des WM-Organisationskomitees der FIFA leitete, bestätigte die Annäherung. Einzelheiten teilte der Schwede allerdings unter Hinweis auf die ausstehende Entscheidung der FIFA- Exekutive am 7.12. in Barcelona nicht mit. Erst danach will die FIFA Details veröffentlichen.
In einer FIFA-Erklärung wurde lediglich allgemein dargestellt, daß Einigung über offiziellen Namen, Logo, Maskottchen, Austragungsorte und Zeitplan der WM erzielt worden sei. Außerdem seien die Zusammensetzung des Organisationskomitees, der Standort von Presse und Fernsehzentrum sowie die Aufteilung der Prestigeveranstaltungen wie Auslosung, FIFA- Kongreß und Eröffnungs- und Endspiel festgelegt worden. Nicht erwähnt wird, ob der Forderung beider Länder entsprochen wurde, direkt für die Endrunde qualifiziert zu sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen