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WIR STELLEN EIN: LIBERO

■ Hertha tut was möglich ist, aber das ist zu wenig, und weil die Liste der Verletzten länger wird, soll jetzt ein vormaliger DDR-Recke ran

Westend. Hertha-Trainer Werner Fuchs ist wahrlich nicht zu beneiden: Die Verletzten-Liste beim Schlußlicht der Fußball-Bundesliga wird immer länger, und so kann das 0:0 gegen Vizemeister 1. FC Köln fast schon als kleiner Sieg gefeiert werden. Nach Rahn, Patzke, Jakobs und Greiser sind jetzt auch noch Schlegel und Zernicke in das voll belegte Hospital eingezogen. „Für uns ist nicht mehr drin als Kampf und Zusammenhalt. Jeder hat alles gegeben, was im Moment möglich ist“, erklärte Fuchs, der mit seiner Mannschaft nach drei Unentschieden immer noch auf den ersten Sieg wartet.

An diesem Einsatz mangelte es bei den Kölnern. Zwar fehlten mit Littbarski und Steiner zwei der Besten, aber nach der blamablen Leistung im Berliner Olympiastadion drohte Kölns Technischer Direktor Udo Lattek einigen seiner Spieler „warme Ohren“ an. „Ich habe schon einmal gesagt, daß die Mannschaft nur Durchschnitt ist. Wenn wir hier nicht gewinnen können, dann weiß ich es nicht.“ Eigentlich hätte der Sieg im Europapokal gegen Norrköping den „Geißböcken“ auf die Sprünge helfen können, doch was die vor der Saison noch als Meisterschaftsaspirant gehandelten Kölner im Bundesliga-Alltag boten, erschien den 16.000 Zuschauern eher wie Zweitliganiveau.

Während es bei den Kölnern mehr an der Motivation als am spielerischen Vermögen lag, sucht Hertha durch Neuzugänge weiter nach Auswegen aus dem Dilemma. Neuester Kandidat für die Libero-Position ist Uwe Szangiolis vom Oberligisten FC Eisenhüttenstadt. Der 1,90 m große Recke soll die Übersicht im oft zerfahrenen Hertha-Spiel behalten.

Ob Szangiolis der Hertha wieder auf die Beine helfen soll, wird in Kürze entschieden. Nach einem Probetraining äußerte sich Fuchs zufrieden über den Kandidaten. Zerschlagen haben sich dagegen die Hoffnungen auf Stanislav Levy, der vom Zweitligisten Blau-Weiß 90 Berlin keine Freigabe für den Wechsel eine Etage höher erhielt. dpa

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