WIE NIEDERSACHENS AFD-CHEF DEN RECHTEN FLÜGEL ERFREUT: Mit deutlichen Parolen
Der niedersächsische AfD-Vorsitzende Paul Hampel gehört zur Parteispitze um die neue Bundesvorsitzende Frauke Petry. Auf dem Bundesparteitag in Essen beriefen die Mitglieder neben Hampel auch Alice Weibel in den Bundesvorstand und machten Bodo Suhren zum Schatzmeister. Hampels Landesverband sei „damit sehr gut und programmatisch breit an in der Bundesspitze vertreten“.
Die bisherige Ausrichtung der AfD sei, verkündete Hampel auf der Website seines Landesverbandes, liberal und konservativ und das werde fortgesetzt. Ganz so, als wenn es mit der neuen Parteiführung keinen Rechtsruck gegeben hätte.
Hampel selbst gehörte zu den Wunschkandidaten der weit rechts stehenden „Patriotischen Plattform“ (PP) innerhalb der AfD, die eng mit der ebenso rechten Gruppierung „Der Flügel“ verbunden ist. „Wir haben mit anderen Vertretern der Parteibasis lange gerungen“, heißt es bei der PP – und sich schließlich auf Hampel verständigt. Beliebt machte Hampel sich im rechten Lager mit Aussagen wie, die EU-Rettungsschirmpolitik sei Rechtsbeugung, die „sich vorher nur Diktaturen angemaßt haben“. In einem Interview mit der Zeitung Junge Freiheit bezeichnete er die „grassierende Political Correctness“ als eine „der unangenehmsten Krankheiten, die wir in Deutschland haben“. In Niedersachsen machte er sich gegen den Beschluss der rot-grünen Landesregierung stark, sexuelle Vielfalt in Schulbüchern stärker zu vermitteln: „ein Unding“.
arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland
Und sein Landesverband scheint diesen Kurs mitzutragen, von den rund 1.800 Mitgliedern haben nur gut 20 Anhänger die Partei verlassen. Die nächste Veranstaltung der AfD in Barsinghausen ist dann auch eine deutliches Statement für den neuen Kurs: Am 23. Juli spricht die vehemente Feminismuskritikerin Beatrix von Storch über „Gender-, Frauen-und Familienpolitik in der Europäischen Union“.
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