■ WELTKIRCHEN: ÖRK debattiert über „dritten Weltkrieg“
Canberra (dpa) — Auf der 7. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ist der Golfkrieg als dritter Weltkrieg bezeichnet worden. Vor Journalisten in der australischen Bundeshauptstadt Canberra sagte der armenisch-orthodoxe Erzbischof Aram Keshishian (Libanon) am Samstag, es handele sich um keinen regional begrenzten Krieg, da eine Vielzahl von Ländern durch die Entsendung von Waffen und Soldaten beteiligt sei. Keshishian sieht in den Auseinandersetzungen am Golf ausschließlich wirtschaftliche und politische Ursachen. Die Rede von einem „gerechten oder heiligen Krieg“ sei falsch. Bei diesem Krieg spielten sich „die USA als Weltpolizei“ auf. Den Alliierten gehe es um Öl und die Zerstörung des Irak, da sie sonst einen Waffenstillstand längst akzeptiert hätten. Einen Schlüssel zur Lösung des Konfliktes sieht der Erzbischof im Rückzug des Irak aus Kuwait. Der Leitende Bischof der Anglikanischen Kirche in den USA, Emond Lee Browning, sagte, der „Streitwert“ des Golfkrieges, die Besetzung Kuwaits, rechtfertige nicht den Einsatz von Gewalt, auch wenn das Ölscheichtum die UNO um Beistand gebeten habe. Jetzt müßten alle Anstrengungen für eine politische Lösung unternommen werden. Der US-Außenpolitik unterstellte Browning eine „doppelte Moral“, da sie im Blick auf Südafrika und Nicaragua nicht so entschlossen aufgetreten sei wie jetzt. Mit einer Demonstration und stündlichen Gebeten in der Nacht zum Sonntag mahnte der ÖRK zum Frieden in der Golfregion.
FRANKREICH
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