WAS MACHT EIGENTLICH ...die Fluppe am Steuer? : Erlöschen
Sehen wir’s doch gelassen: Rauchen ist megaout. Eine Unart. Ein Don’t. Einfach durch. Klar, selbst bei der taz gibt es noch Kollegen, die „mal kurz raus“ müssen, im Treppenhaus eine durchziehen. Aber die schaffen das auch noch.
Was für viele kaum noch vorstellbar ist: Es gab eine Zeit, da gehörte die Quarzerei zum guten Ton. Damals, als in jeder Fernsehrunde Rauchsäulen aufstiegen und, horribile dictu, Eltern ihren Nachwuchs im Familien-Pkw mit Kondensat imprägnierten (aber das Fenster bleibt oben, sonst holt ihr euch Zug!).
Allen, die beim Themenkomplex Kinder-Auto-Rauchen den Schuss nicht gehört haben und eine im Wageninnern tausendfach höhere Feinstaubkonzentration als draußen normal finden, rückt jetzt die Senatsverwaltung für Gesundheit auf den gilben Pelz. Gestartet wird die Aktion „Rauchfreie Autos für Kinder“ am kommenden Donnerstag. Sie fügt sich ein in das mehr oder minder ehrgeizige Programm „Berlin qualmfrei“, mit dem die Verwaltung von Senatorin Heidi Knake-Werner (PDS) seit September Front gegen den Nikotindunst macht. Und während Initiativen für Zigarettenautomaten-Bannmeilen um Schulen oder ein Fluppenverkaufsverbot an Krankenhaus-Kiosken bald an juristische Grenzen stoßen werden, dürfte das Verteilen von Stickern mit der Aufschrift „Kippe an Bord? Bei mir nicht!“ wenig Gegenwehr hervorrufen.
Mal sehen, wie viele Fluppen dank Knake-Werners Löscheinsatz ausgehen. Bis 2007 muss die Luft jedenfalls rein sein – da wird „Berlin qualmfrei“ nämlich planmäßig beendet. CLP FOTO: AP