WAS MACHT EIGENTLICH ...Peter Gauweiler? : Uns ein Denkmal bauen
Der Mann war schon mal prominenter. Peter Gauweiler, einst Kronprinz von FJS, später bayrischer Minister und gescheiterter Münchner OB-Kandidat, sitzt heute für die CSU im Bundestag – als stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses. Für Provo-Aktionen war er aber schon immer gut, früher mit tiefschwarzem Touch (Zwangs-Aids-Tests), später auch mal gegen den konservativen Mainstream – in Bagdad betete Gauweiler gegen den Krieg. Jetzt hat der Trachtenmann einen Vorschlag zur Verschönerung des Berliner Stadtbildes gemacht.
An der „Schnittstelle zwischen Reichstag und Brandenburger Tor“, also etwa da, wo letztens noch eine Würstchenbude stand, will er ein Denkmal errichten – und raten Sie mal für wen: Nicht für den Papst, nicht für Ronald Reagan, nicht für Michail Gorbatschow – nein, für alle drei zusammen. „Ihr Zusammenwirken für den Erfolg der Freiheit und die Überwindung des Totalitarismus“ soll damit gewürdigt werden, schrieben Gauweiler und sein CDU-Kollege Willy Wimmer an Angela Merkel. Käme es tatsächlich zu dem vom Duo Gauweiler/Wimmer geforderten Künstlerwettbewerb, wir hätten schon eine lustige Idee: einfach die drei Köpfe im Profil hintereinander reihen, wie bei der kommunistischen Trinität Marx – Engels – Lenin. Frau Merkel hatte übrigens gestern gar keine Zeit, um sich mit dem Gauweiler-Vorschlag zu beschäftigen. Sie hatte ein Date mit Konrad Adenauer, der, in Bronze und am gleichnamigen Platz, auf einen Sockel gehoben wurde – ganz alleine übrigens.
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