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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...Peter Detroy? Sich erholen

Von WS

Schulsenator Klaus Böger darf Hoffnung schöpfen: Endlich gibt es den Prototyp eines Lehrervorbilds in Berlin. Dr. Peter Detroy heißt er. Der Zehlendorfer erfüllt alles, was sich ein Schulpolitiker wie Böger, dessen Kompetenz nicht erst seit Zeiten knapper Kasse und Autoritätsverlust angezweifelt wird, wünscht: Detroy, das Lehrermodell, vertritt ein aus Schülersicht durchaus unangenehmes Maß an Strenge. „Autoritär, aber freundlich“ sei er, sagt er von sich selbst. Hinzu kommt, dass der Lehrer des Oberstufenzentrums Banken und Versicherungen in Moabit wohl auch sich selber keine Schwäche erlaubt. Der Mann hat sich nämlich nicht nach 20 Dienstjahren wegen nervlicher Zerrüttung, chronisch-stressbedingter Krankheiten oder Lebensüberdruss aufgrund falscher Berufswahl in den Vorruhestand versetzen lassen, sondern erst am Freitag nach seinem 65. Geburtstag und damit nach 34 Dienstjahren.

Drittens aber – und das stempelt ihn zur Berliner Lehrerikone per se – der Mann war keinen einzigen Tag krank. Keine Grippe, keine Bronchitis, kein Husten, kein umgeknicktes Bein, keine Entzündungen, keine Wehwehchen. Basta.

Am Freitag musste der Schulsenator diesen Lehrer, dieses Muster an Einsatzbereitschaft, Disziplin und Liebe zu seinem Beruf, nun verabschieden. Er wird es mit einem weinenden Auge getan haben. Von der Sorte Detroy wird es wohl keinen Zweiten in der Hauptstadt geben. Eine Gedenkplakette für ihn an der Schule wird wohl schon angedacht. WS FOTO: AP