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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...Königin Beatrix? Kulturelle Entspannung im Schnelldurchlauf

Von SSH

Genau 36 Stunden hatte die holländische Königin Beatrix für ihren Berlin-Besuch – offiziell für die Eröffnung der niederländischen Botschaft. Schon dieser extravagante Neubau ist ein kultureller Höhepunkt. Doch einer Majestät, die sich lieber mit jungen Künstlern umgibt als Schiffe tauft, reicht das nicht. Auch das Jüdische Museum, die Reichstagskuppel, Schloss Oranienbaum in Sachsen-Anhalt und das Bauhaus in Dessau hakte die eilige Regentin ab. Nur die MoMA-Ausstellung ließ sie aus. Schließlich standen noch Händeschütteln mit Bundespräsident samt Gattin, ein Kaffee samt Kanzler und ein Smalltalk mit Königinnenminister Joschka auf dem Programm. Kein Wunder, dass sie für die wartenden Journalisten nur ein Lächeln übrig hatte. Dabei klingt die Visite stressiger, als sie ist. Denn zu Hause hatte Beatrix kein leichtes Jahr. Ehemann Prinz Claus starb. Sie musste zuschauen, wie die Presse die Vergangenheit ihrer neuen Schwiegertochter Mabel zerpflückte, die ein früheres Liebesverhältnis mit einem Topkriminellen verschwiegen hatte. Dann bat Ministerpräsident Balkenende Journalisten, Königshaus-Satiren zu unterlassen, obwohl die Königin, so wird geflüstert, diese gerne liest. Schließlich dementierte ihr Vater die Existenz dreier unehelicher Kinder so, dass nun alle Holländer an ihre Existenz glauben. Und ihrer Mutter geht es auch nicht gut. So dürfte die angebliche Dienstreise vor allem der Erholung gedient haben. Deshalb ein Tipp, liebste Majestät: Für den nächsten Berlin-Trip eine Woche einplanen. SSH FOTO: AP