WAS MACHT EIGENTLICH ...Helge Schneider? : Werbung hinter Gittern
„Habt ihr schon mal dran gedacht, Affe zu sein im Zoo? Wenn nein, dann ja.“ Für Helge Schneider ist die Verwandtschaft mit unseren tierischen Artgenossen wichtig. Und so versucht der extrem ernste Sänger, Jazzer und Schauspieler, sich ganz in die Rolle derer zu versetzen, die der Freiheit beraubt wurden.
Rein äußerlich gelingt das schon mal recht gut, denn Helge tritt beim Werbeakt für seine neue Performance, die ab heute im Tempodrom zu sehen ist, mit langer Mähne und – wie immer – unrasiert auf. Da hockt er nun also hinter Gittern im Stroh, schreit wie ein Äffchen und schaut auch noch recht zufrieden drein. „Füttern verboten“, warnt das Schild an seinem Käfig. Das ist auch nicht nötig. Er stopft sich selbst das Maul genüsslich mit einer Banane.
Ja, und dann macht Helge etwas, woran sich die Affen wohl mal ein Beispiel nehmen sollten: Er greift zur Gitarre und schmettert los: „Und ich sitz in meinem Käfig, und ich bin verdammt allein.“ Ebenso emotional das Stück über den Biobauern Örmel und dessen „Frau Karl-Heinz“, die nur eine einzige Kuh besitzen, die sie von Hand melken. Traurige Töne des großen Komikers. Kein Wunder, ist er doch einsam: Ohne seine Bandkumpanen Peter und Buddy muss er nun alles meistern. Also macht Helge es sich im Stroh bequem und spielt noch ein bisschen Klavier.
Doch alle Bemühungen, seine Ähnlichkeit mit den Bananenliebhabern zu betonen, schlagen fehl: Ein großer Komiker kann sich schließlich gar nicht richtig zum Affen machen. BKU
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