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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... der 1. FC Union? Seine Trainerlegende in die Wüste schicken

Von ARUE

Nun ist sie also in der Oberliga angekommen, die Wohnsitzdebatte. Der 1. FC Union Berlin hat seinen Hoffnungsträger, den Trainer, entlassen, weil er zu selten da war. Er habe in dieser Woche nun schon zum zweiten Mal die Mannschaft unentschuldigt im Stich gelassen, beschwerte sich Sportdirektor Jörg Heinrich. Nach dem Spiel beim SV Yesilyurt am Freitag vergangener Woche habe sich Georgi Wassilev ins Ausland abgesetzt – einfach so. Er sei aufgefordert worden, unverzüglich nach Berlin zurückzukehren. Das habe er abgelehnt. „Uns blieb keine andere Wahl als die fristlose Kündigung“, ließ Union-Präsident Dirk Zingler mitteilen. Vor die Berliner Presse treten und die Kündigung rechtfertigen, konnte er allerdings nicht: Denn auch Zingler hält sich derzeit im Ausland auf.

Und damit wären wir wieder bei der Wohnortdebatte auf Nationalmannschaftsebene. Während es DFB-Vizepräsidenten Franz Beckenbauer nicht negativ ausgelegt wird, wenn er bei einem Uefa-Kongress fehlt, wird Bundestrainer Jürgen Klinsmann scharf angegangen, wenn er beim Treffen der WM-Coaches nur eine Vertretung schickt. Klinsmann beschwerte sich über die Kritik. Er habe gefehlt, weil er den ersten Todestag seines Vaters mit seiner Mutter verbringen wollte. Was, wenn Wassilev nun ebenfalls einen guten Grund für seine Abwesenheit angeben kann? Zu spät. Der neue Trainer Christian Schreier, der vom MSV Neuruppin kommt, ist bereits im Amt und würde deswegen sicherlich nicht zurücktreten. Wir stellen fest: Oberliga ist einfach härter als Nationalmannschaft. ARUE Foto: Archiv