WAS MACHT EIGENTLICH ... Udo Walz? : Einen auf Mittelstand
Ungefähr einmal im Monat schafft es der Berliner Promi-Friseur Udo Walz in die Medien. Der Anlass diesmal: Er sei in die CDU eingetreten, verriet der Friseur der Bild-Zeitung. Das juckt zwar niemanden, höchstens die FDP, lautet Walz’ Begründung doch: „Ich bin in die CDU eingetreten, weil ich glaube, dass dort eine bessere Politik für den Mittelstand gemacht wird.“ Den allerdings wollen die Liberalen am allermeisten vertreten.
Viele von Walz’ Kollegen können von „Mittelstand“ allerdings nur träumen, einen Millionenumsatz und hunderte Mitarbeiter wie ein klassisches Mittelstandsunternehmen haben sie jedenfalls nicht vorzuweisen. Stattdessen kommen sie in ihren kleinen Geschäften mehr schlecht als recht über die Runden, haben mit dem Preisverfall fürs Haareschneiden, Färben und Frisieren zu kämpfen. Cut and go für 5 bis 10 Euro – wer will damit schon reich werden. Die von der CDU geplante Mehrwertsteuererhöhung trifft die Friseure an der Ecke jedoch doppelt: als Unternehmer, die die höhere Steuer kaum auf ihre Preise im Laden draufschlagen können – und natürlich als Verbraucher.
Den 60-jährigen Walz, der vom CDU-Kreisverband Steglitz-Zehlendorf aufgenommen wurde, dürfte das kaum interessieren, er hat andere Sorgen. Schließlich muss er geheim halten, wie oft sich etwa Gerhard Schröder oder Angela Merkel von ihm an die Haare gehen lassen. Über seinen Parteieintritt sagt der Friseur aber: „Dass Frau Merkel meine Kundin ist, hat keine Rolle gespielt.“ ROT
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