WAS MACHT EIGENTLICH ... Peter Mussbach? : Tödliche Briefe bekommen
Ist es nicht schön, Post von seinen Lieben zu erhalten? Nein, wird sich Peter Mussbach, Intendant der Staatsoper Unter den Linden, sagen. Post kriegen ist wie ein Kontakt mit den Mordbuben aus Verdis „Rigoletto“. Jeder Stich geht ins Herz. Denn im weitesten Sinne tödlich für Mussbach war ein sogenannter blauer Brief, in dem am Donnerstag gleich die ganze Mannschaft des Opernhauses den Intendanten zum Rücktritt aufgefordert hat. Mit spitzer Feder exekutierten die Abteilungsleiter: Mussbach sei für das Haus nicht mehr tragbar. Er schade dem Laden. Ergo. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr soll gehen, wie es so schön heißt.
Dass Unter den Linden schon länger die Klingen gewetzt werden wie in großen Opernschlachten, ist bekannt. Ebenso, dass Mussbach dabei kräftig mitmischt. Erst wurde der Wirtschaftsplan vom Intendanten nicht vorgelegt, weil der zusätzliche Millionen für seinen Etat fordert. Dann legte sich Mussbach mit Klaus Wowereit an. Der verlängerte Mussbach und seinem Geschäftsführer daraufhin nicht die Verträge. Der Intendant nannte das „Mafiamethoden“. Kräftig mit von der Partie ist auch Daniel Barenboim, der Dirigent am Hause. Er hat eine Mussbach-Inszenierungen platzen lassen und will mehr Geld. Und man munkelt, er würde den Intendanten lieber heute also morgen in den Bühnen-Hades schicken. Die große Intrige?
Und nun der Brief. Der ist für den Opernchef das Ende. Er wird, von allen geschmäht, über die Klinge springen. So ist das bei Opern. ROLA FOTO: G. GELLER