WAS MACHT EIGENTLICH ... Klaus Wowereit? : Umziehen
Berlin-Lichtenrade am Berliner Stadtrand war dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit auf die Dauer anscheinend zu uncool. Dort lebte der Berliner Stadtchef dreißig Jahre lang im Haus seiner Mutter und pflegte sie bis zu ihrem Tod 1995. Aber mit 51 Jahren wird er wohl langsam zu alt für das ewige In-die-Stadt-Fahren zu den zahlreichen Partys. Gleichzeitig aber zu alt für die wirklich hippen Kieze im Prenzlauer Berg oder Friedrichshain, macht der Partylöwe eher auf edel und gemütlich. Am Ku’damm hat er eine standesgemäße Altbauwohnung aufgetan, die er im Januar beziehen will.
Damit bleibt der Wessi im Westen, obwohl es sicherlich auch in Marzahn oder Hellersdorf noch genügend freien und wohl auch günstigeren Wohnraum gibt. Das wäre auf jeden Fall ein Meilenstein auf dem Weg in Richtung Bürgernähe gewesen. So hat jetzt nur das ohnehin gut betuchte Milieu rund um die berühmteste Berliner Einkaufsmeile die Chance, Wowereit an der Supermarktkasse oder besser im KaDeWe zu begegnen.
Allerdings zeigt dieser Umzug auch ganz deutlich, dass wir in Deutschland doch nicht in einer Bananenrepublik leben. Dort hätte sich ein Bürgermeister sicher den ehemaligen Flughafen Tempelhof mit etlichen Steuermillionen in sein Privatdomizil umgewandelt – mit Schloss, Privatzoo und allem Drum und Dran. Und wilde Partys gefeiert. Obwohl Letzteres wohl auch der Berliner Regierende Bürgermeister tun wird. Und das ist auch gut so. IBS FOTO: REUTERS