WAS MACHT EIGENTLICH ... Elefantendame Iyoti? : 40 Pillen täglich schlucken
Wer hat das nicht schon mal selbst erlebt? Man fühlt sich schwach, morgens kommt man nicht aus dem Bett, mittags könnte man schon wieder ein Nickerchen vertragen und Lust hat man eigentlich zu gar nichts. Genau so erging es der Elefantendame Iyoti im Berliner Zoo. Obwohl sie mit ihren 31 Jahren im besten Dickhäuteralter ist, war sie träge und legte sich mitten am Tag und mitten im Freigehege hin, um ein Schläfchen zu halten. Offensichtlich war da irgendetwas nicht in Ordnung.
Und tatsächlich: Eine ärztliche Untersuchung vor einem Jahr bestätigte den Verdacht, dass Iyoti Herzprobleme hat. Iyotis Hausarzt hat seiner Patientin deshalb Bewegung und Herztabletten verordnet. Täglich zweimal muss die Elefantenkuh je 20 Pillen schlucken, damit ihr Muskel – wie es sich für Elefantenherzen gehört – wieder 25- bis 40-mal in der Minute schlägt. Das Präparat wird auch von Menschen eingenommen – nur die Dosis macht den Unterschied.
Bei der Medikamenteneinnahme muss auch etwas nachgeholfen werden: Iyotis Pfleger Rolf Becker verabreicht ihr die tägliche Ration mit der Schaufel. Danach gibt es einen Apfel zur Belohnung. Auch die Bewegungstherapie setzt Iyoti ungern in Eigenregie um. Da will sie schon von ihrem Pfleger durchs Gehege geführt werden. Die Therapie hat bereits Wirkung gezeigt: Iyoti ist deutlich lebhafter. Kein Wunder bei so viel menschlicher Zuwendung. AE, FOTO: AP