WAS MACHEN EIGENTLICH ...die Puhdys? : Durchrocken bis zum bitteren Ende
Das ist keine Ente, wir spielen bis zur Rockerrente, röhrte und drohte Bandleader Dieter „Machine“ Birr bereits 1984. 20 Jahre später rücken die Rockopas ihrem Ziel ein wenig näher. Rüstig wie eh und je feiern sie am 26. Juni in der Berliner Wuhlheide ihr 35-jähriges Jubiläum – wie könnte es anders sein mit einem Konzert. Nummer 3.442 oder so. So wirklich mitzählen kann da eh keiner mehr. Wer denn auch. Die unter 40-Jährigen konnten, wenn sie überhaupt schon auf der Welt waren, damals gerade mal bis drei zählen. Und alles jenseits der 40 hat sich die kleinen Zellen spätestens seit Nummer 2.113 aus der Birne gerockt.
Pflegeversicherung, Rentenansprüche, Arbeitsinitiative 50 plus – wer braucht denn so was. Birr, Jahrgang 1944, und Saxofonist Peter Meyer, Jahrgang 1940, zeigen wie’s funktioniert. Raus aus dem Rollstuhl – rauf auf die Bühne. Das ist die Devise. Rockkonzert statt Altersheim. Die Jungen zahlen, die Alten rocken. So gehört sich das. Da kriegt man wenigstens etwas für sein Geld.
Fraglich ist allerdings, ob die Altrocker auch noch mit 80 von ihren Zivis auf die Bühne geschoben werden. Aber bis dahin haben dann eh schon die nachfolgenden Generationen das Mikro übernommen. Söhne und Enkel der Phudys werden bei dem Konzert in der Wuhlheide ebenfalls auf der Bühne stehen. Selbst ein Enkel von Meyer wird sich in einer der Vorbands versuchen. Bis zum Generationenwechsel wünschen wir unseren Altrockern, dass es mit dem Drachensteigen noch genauso lange klappt wie mit der Musik. DAD
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