WAS MACHEN EIGENTLICH ... die jungen Leute? : Kaffeekränzchen am Potsdamer Platz
Das ganze Wohnzimmer raus auf die Straße, mit allem, was dazugehört: Teppich auf den Asphalt, Sofa und Sessel oben drauf, die obligatorische Stehlampe als Accessoire daneben, fertig ist das deutsche Wohnzimmer. Hintergrundkulisse dieses innerhäuslichen Szenarios ist eine der belebtesten Plätze von Berlin: die Kreuzung von Potsdamer- und Stresemannstraße am Potsdamer Platz
„Unsere Vision ist es, die Straße nicht nur als Raum für Autos, sondern auch für Menschen erlebbar zu machen“, sagt Paul Boes, einer der Schüler und Schülerinnen von der Initiative „Ring frei!“. Zwischen 14 und 18 Uhr wollen sie heute ein provisorisches Wohnzimmer direkt neben der Straße aufbauen und bewohnen. Ziel dieser Aktion ist mehr Aufmerksamkeit für den von ihnen initialisierten freiwilligen autofreien Sonntag, der im Verbund mit Fahrradsternfahrt und Umweltfestival für diesen Sonntag auf dem Programm steht. Den Schülern geht es dabei besonders um ein Umdenken angesichts des drohenden Klimawandels.
Kontrastierung durch Absurdität erhöht bekanntlich den Effekt – da haben die Initiatoren gut aufgepasst im Unterricht. Alles und jeder ist eingeladen, Bestandteil der Wohnzimmerperformance im Straßenstau zu werden. Es gibt Livemusik mit Gitarre, auch Kaffee und Kekse sind vorhanden, aber rar, es empfiehlt sich also, die Thermoskanne selbst einzupacken. Auch zusätzliches Mobiliar wird gerne integriert. Mal sehen, ob aus den umliegenden Chefetagen Grenzgänge stattfinden. SG FOTO: AP