WAS MACHEN EIGENTLICH ...… die Parlamentarier? : Heimlich paffen
Mit dem Kompromiss der großen Koalition zum Rauchverbot sollte von Berlin ein Signal ausgehen: Qualmen ist doof, es schädigt Nichtraucher und wird deshalb in vielen Restaurants nicht mehr geduldet. So weit, so gut. Doch nicht einmal im Parlament hält man sich an die Einrichtung rauchfreier Zonen. Gestern schmokte jemand im Reichstag heimlich eine Kippe. Dummerweise genau da, wo es verboten ist. Das hätte er besser nicht tun sollen.
Denn wieder ging vom Berliner Regierungsviertel ein Signal aus: Ein elektronischer Rauchmelder schlug Alarm. Bei der Feuerwehr wurde die höhere Alarmstufe „Schadstoff II“ ausgerufen. 20 Fahrzeuge mit 62 Beamten in Schutzkleidung rückten an und begannen, vorsorglich das Parlamentsgebäude samt Besucherterrasse zu evakuieren.
Nach 20 Minuten dann die Entwarnung: Kein anderer Schadstoff als Zigarettenrauch sei Ursache gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Schädlich ist der Tabakqualm zwar erwiesenermaßen, doch 62 Feuerwehrmänner gegen eine Zigarette – das ist dann doch ein bisschen viel des Guten.
Vor allem, weil der Raucher sich offenbar längst verzogen hatte. Sollte der Parlamentspaffer ermittelt werden, müsse er die Kosten des Einsatzes tragen, sagte der Sprecher. So ein Alarm ist eine teure Angelegenheit: Mehrere 1.000 Euro kommen zusammen, wenn die Feuerwehr zum Großeinsatz bläst. Die Bundestagspolizei habe bereits die Ermittlungen übernommen, sagte der Sprecher. ALL FOTO: AP