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Archiv-Artikel

…WAS MACHEN EIGENTLICH ... die Hochzeitspaare? Sich trauen und sich stauen

Von ALL

Manchmal ist das menschliche Verhalten doch sehr erwartbar. Offenbar in der Hoffnung, besonders originell zu sein, wählen viele Berliner Paare für den Tag ihrer Hochzeit ein ganz besonderes Datum. Dieses Jahr wollen alle am 7. 7. 07 heiraten. Am besten um 7.07 Uhr.

Sie trauen sich – und stauen sich. „Wir sind an diesem Tag schon komplett ausgebucht. 53 Paare haben sich bereits angemeldet“, sagt Ursula Benedikt vom Standesamt Marzahn-Hellersdorf. In Treptow-Köpenick war gestern nur noch ein Termin offen. Und auf dem Fernsehturm ist für Heiratswütige zu diesem Datum gar nichts mehr zu machen. Der Ansturm ist auch deshalb so groß, weil der 7. Juli auf einen Samstag fällt.

Am 20. Juli sieht es nicht ganz so schlecht aus. Offenbar haben viele noch nicht bemerkt, dass der 20. 07. 2007 eigentlich auch ganz hübsch ist.

Zugegeben, eine Schnapszahl als Hochzeitsdatum hat Vorteile. Man wird den Termin so schnell nicht vergessen. Viele Liebende glauben aber offenbar, dass ein solches Datum ein gutes Omen für ihre Ehe ist.

Denen sagt Martin Federlein, Stadtrat von Pankow, die Meinung. „Das Datum allein macht nicht glücklich“, warnt er und zeichnet ein düsteres Bild von den Schnapszahl-Ehen. Viele Paare, die am 9. 9. 99 geheiratet hätten, seien mittlerweile geschieden. Schlimmer noch: „Von den Ehen, die am 8. 8. 88 geschlossen wurden, bestehen nur noch die wenigsten.“ Wenn sich das herumspricht, heiratet an besonderen Daten bald niemand mehr. Ist jedenfalls zu erwarten. ALLFOTO: ARCHIV