…WAS MACHEN EIGENTLICH ... die Anwohner des Flughafens Tempelhof? : Freien Auslauf fordern
Klingt erst mal komisch: Die Forderung nach einem regelmäßigen „Tag des offenen Felds“ für den Flughafen Tempelhof. Der Flugbetrieb solle viermal im Jahr eingestellt werden, damit auf dem Flugfeld freie Bahn für Fußgänger herrsche, verlangt die Bürgerinitiative zur Nachnutzung des Flughafens Tempelhof. „Erst wer das Tempelhofer Feld begehen kann und es sinnlich begreift, kann sich wirklich fundierte Gedanken zur Nachnutzung machen“, sagt Thomas Maier, Sprecher der Initiative. Im Oktober 2008 soll der Flughafen Tempelhof endgültig geschlossen werden.
Beim Flanieren über die Landebahn jedenfalls sollen die Anwohner das Terrain erkunden, dabei seinen Nutzwert erkennen und sich in der Folge für eigene Pläne mit dem Gelände stark machen. Also für die Zeit nach der Schließung des Flughafens. Und bevor sich die Interessen potenzieller Investoren dort schon zu breit gemacht haben.
Dieses Vorhaben verleiht der Forderung nach der freien Bahn dann doch noch Sinn. Lebewesen brauchen einfach ihre Zeit, um sich an neue Lebenswelten zu gewöhnen. Die Elefanten im Leipziger Zoo können ein Lied davon singen. Der Zoo hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und ein schönes großes Freigehege gebaut. Sehr zum Unbehagen der Dickhäuter! Aus Angst vor der neuen Außenwelt und der daraus folgenden Unkenntnis ihrer Möglichkeiten wollten sie fortan lieber drinnen bleiben. Ziemlich lange hat es gedauert, bis Rahni, Voinam und Mekong sich in das neue Gehege vorgetastet hatten. Aber sie haben es geschafft. Sie tollen heute wieder draußen rum und nehmen erfrischende Rüsselbäder. Das macht Hoffnung, dass auch die BerlinerInnen eines Tages ihr neues Freigehege lieb gewinnen. KEK FOTO: AP