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Archiv-Artikel

WARNSTREIKS Gleiches Geld für gleiche Arbeit

In Baden-Würtembergs Unikliniken wurde zwei Wochen lang kein Finger gerührt. Hunderte Operationen wurden abgesagt, die Kliniken verloren Millionen. Deshalb beendeten sie die Ungleichbehandlung ihrer Beschäftigten. Die Beschäftigten der Unikliniken verdienen genausoviel wie ihre KollegInnen in den städtischen Krankenhäusern.

Auch die nordrhein-westfälischen Kliniken wählen offenbar den schmerzhaften Weg. Obwohl sie seit vier Jahren als selbstständige Anstalten agieren, verweigern sich die Kliniken ihrer Arbeitgeberrolle, weisen dem Land eine Tarifhoheit zu, die es seit langem nicht mehr hat. Mehr als eine Hinhaltetaktik ist das nicht.

KOMMENTAR VONMIRIAM BUNJES

Gewirkt hat sie trotzdem: Seit über vier Jahren gibt es in den NRW-Kliniken was die Bezahlung angeht eine Zweiklassengesellschaft. Leisten sollen die Angestellten der Unikliniken das Gleiche wie die besser bezahlten KollegInnen – oder noch mehr. Denn die Unikliniken sollen Aushängeschilder des Landes sein: Hier wird in erster Linie ausgebildet, hier sollen neue medizinische Entwicklungen erprobt und angestoßen werden. Dafür werden motivierte und flexible MitarbeiterInnen gebraucht – in allen Bereichen. Zur Zeit wird höchstens Frust erzeugt. Auch das Land sollte seine Arbeitgeberrolle dringend überdenken: KlinikärztInnen arbeiten rund 60 Wochenstunden. Auf ihre Kosten weiter zu sparen, ist mehr als ungesund.