WARNSTREIKS IN TEGEL UND SCHÖNEFELD : Berliner mussten am Boden bleiben
Ein mehr als sechsstündiger Warnstreik des Bodenpersonals hat am Dienstag zu erheblichen Beeinträchtigungen an den Berliner Flughäfen geführt. In Tegel und Schönefeld fielen insgesamt 90 von rund 700 Flügen aus. Außerdem kam es zu Verspätungen von bis zu 90 Minuten. Rund 300 Mitarbeiter des Bodenpersonals der Firma GlobeGround hatten am frühen Morgen die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Ver.di fordert 1,9 Prozent mehr Lohn. 84 Flüge wurden in Tegel gestrichen, wie ein Flughafensprecher sagte.
Betroffen waren vor allem Verbindungen innerhalb Deutschlands wie nach Frankfurt am Main, Stuttgart, München und Köln. Schönefeld kam mit sechs ausgefallenen Flügen vergleichsweise glimpflich davon. Zu den Aktionen hatte Ver.di aufgerufen, um in den seit drei Monaten laufenden Tarifverhandlungen für 1.500 Beschäftigte des Bodenpersonals den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Bei einem ersten Warnstreik Anfang März waren allein in Tegel 30 Flüge gestrichen worden. Außerdem gab es Verzögerungen von bis zu 90 Minuten.
Nach Angaben des Flughafensprechers war die Lage im Terminal in Tegel „absolut ruhig“. Viele Fluggesellschaften hätten ihre Kunden bereits am Vortag informiert, sodass sie rechtzeitig nach Alternativen suchen konnten. Außerdem habe der Airport sich auf die Arbeitsniederlegung eingestellt und die betroffenen Passagiere mit zusätzlichem Servicepersonal betreut.
Am Mittag sei langsam wieder Fahrt aufgenommen worden, so der Sprecher weiter. Er ging aber davon aus, dass die Folgen des Streiks noch bis zum Abend spürbar seien. Er appellierte nochmals an die Tarifparteien, den Konflikt nicht weiter auf dem Rücken der Passagiere auszutragen. (dapd)