■ WAHLKAMPF: Oppositionsführer: Oskar will's nicht sein
Bonn (dpa) — SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine will im Falle einer Wahlniederlage am 2. Dezember nicht die Führung der Opposition im Bundestag übernehmen. Er bewerbe sich nur um das Amt des Bundeskanzlers, sagte der saarländische Ministerpräsident. Er trat damit auch Forderungen aus seiner eigenen Partei entgegen, er solle bei einer Niederlage als parlamentarischer Gegenspieler von Bundeskanzler Helmut Kohl in den ersten gesamtdeutschen Bundestag gehen. Der FDP-Vorsitzende Lambsdorff nannte Lafontaine daraufhin am Freitag einen Kanzlerkandidaten „auf der Durchreise“. Dieser habe sich damit schon vor der Wahl „im Grunde aus der großen Bundespolitik verabschiedet“. Der Vorsitzende der CSU- Landesgruppe, Bötsch, wertete die Ankündigung Lafontaines als „Ausdruck der innerlichen Resignation des SPD-Kanzlerkandidaten“.
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