■ WAFFENSTILLSTAND NACH 20 JAHREN: RAF: Abschied vom bewaffneten Kampf
Berlin (taz) — Die „Rote Armee Fraktion“ (RAF) hat in einem sensationellen Schreiben angekündigt, ihren bewaffneten Kampf einzustellen. „Wir werden Angriffe auf führende Repräsentanten aus Wirtschaft und Staat...einstellen“, heißt es in einer fünfseitigen Erklärung, die gestern bei der Nachrichtenagentur 'afp‘ einging. Als Preis für die Aufgabe der präzis-tödlichen Attentate fordert die RAF die Umsetzung der sogenannten Kinkel-Initiative, das heißt die vorzeitige Entlassung von haftunfähigen und langjährigen RAF-Gefangenen sowie die Zusammenlegung der anderen Inhaftierten. Anstelle des Konzepts „Stadtguerilla“ soll nach dem Willen der Illegalen ein „neuer Prozeß einer Gegenmacht von unten“ treten, bei dem die Guerilla „nicht mehr im Mittelpunkt stehen kann“. Die Sicherheitsbehörden halten das Schreiben für echt. Gefordert sind nun die staatlichen Stellen. Drohung der RAF: Sollten Kinkels Pläne scheitern, werde es weitere Attentate geben. SEITEN 3 UND 12
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