: Vulkan vernichtet sechzig Arbeitsplätze
■ Fusion zweier Vulkan-Unternehmen gefährdet
Der Betriebsrat der Wilhelmshavener Vulkan Hafentechnik GmbH ist geschockt: Die Geschäftsleitung teilte Anfang Februar mit, daß Wilhelmshaven nicht mehr Standort für die Konstruktion und den Verkauf von Schiffsbe- und entladern, Großkrananlagen und Containerbrücken sein soll. Diese Mitteilung platzte in Gespräche über eine Fusion der Vulkan Kocks GmbH in Bremen-Nord mit dem Wilhelmshavener Betrieb. Dabei sollten die Standorte Bremen und Wilhelmshaven garantiert werden. Beide Gesellschaften gehören zur Vulkan -Industrie, einem Unternehmen der Bremer Vulkan AG.
Die Entscheidung, den Standort Wilhelmshaven aufzugeben, sei offensichtlich ein Alleingang des Managers Udo von Stebut. Der Konzernbetriebsratsvorsitzende Karl-Heinz Schönberger: „Von dieser Absicht war den Betriebsratsgremien und den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat nichts bekannt.“ Betriebsratssprecher Uwe Habben von Vulkan Hafentechnik und die IG Metall in Wilhelmshaven fodern eine sofortige Rücknahme dieser bis heute nicht begründeten Entscheidung.
Inzwischen wurden der Bremer Wirtschaftssenator und Vulkan -Chef Hennemann vom Wilhelmshavener Betriebsrat von dem Beschluß informiert, den Standort Wilhelmshaven mit seinen 60 Arbeitsplätzen aufzulösen. Die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages, Wilfried Adam und Bern Theilen, wollen die Betriebsräte unterstützen.
Für den Betriebsrat ist die Ankündigung, daß die Wilhelmshavener Arbeitnehmer ein Angebot in Bremen erhalten sollen, keine Alternative. Detlef Teichmann vom Betriebsrat: „Die jetzige Vorgehensweise der Verantwortlichen gefährdet auch die Arbeitsplätze unserer Kollegen von Vulkan Kocks in Bremen. Wir befürchten durch die Aufgabe des gewinnbringenden Standortes Wilhelmshaven erhebliche Nachteile im Wettbewerb für das geplante fusionierte Unternehmen.“
Die IG Metall weiß noch ein weiteres Argument gegen die Schließung des Wilhelmshavener Unternehmens: Beim Vulkan werde es zu eng, das neue Unternehmen suche in Bremen ein neues Gebäude.
taz
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