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Vorwurfsvolle 'Vegesäcke‘ gegen den „Nabel der Stadt“: „Wir sind auch Bremer!“

■ betr. taz-Artikel vom 24.6.: „Putzfrauen auf Staatstreue zwangsbefragt“

Liebe taz-Redaktion,

bei allem Respekt vor Eurer Arbeit und davor, daß Ihr, anders als die anderen Tageszeitungen, unsere Stadtteile nicht in die Beilage abschiebt: Wie fändet Ihr's denn, wenn wir Euch, passend zu Eurer Gepflogenheit, nächstens 'Bremen -Mittler‘ nennen würden?

So, wie Ihr 'Bremen-Norder'aus uns macht, was, das könnt Ihr doch nicht leugnen, stark nach der guten alten Ostzone klingt und auch nicht besser wird, wenn man es umstellt und dafür Nordbremer auftreten läßt.

Schließlich sind wir jetzt schon fast fünfzig Jahre dabei und offenbar nicht einmal den Alternativen fein genug, um als Bremer durchzugehen. Was machen wir denn eigentlich falsch?

Schön, daß Ihr immerhin über uns schreibt und die etwas weiteren Wege nicht scheut - z.B. um über die Gebäudereinigung Gust zu berichten. Aber wie Ihr das tut, einfach scheußlich. Fehlt bloß noch, daß Ihr uns nächstens als 'Vegesäcke‘ bezeichnet.

So klein kann das Ostertor doch nicht sein, daß Ihr es für den Nabel der Stadt haltet. Nix für ungut, bloß mit unserem Kolonialstatus gibt's manchmal Schwierigkeiten. Fragt Herman the German.

Herzlich,

Anette Wilcek

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