: Vorwürfe gegen Leukämie-Studie
■ Bürgerinitiative in der Elbmarsch vermutet eine „gezielte Manipulation“
Die Bürgerinitiative gegen Leukämie in der Elbmarsch hat die Glaubwürdigkeit der von der Lüneburger Bezirksregierung in Auftrag gegebenen Untersuchung der Leukämie-Ursachen bei Kindern in Frage gestellt. Der Sprecher der Bürgerinitiative, Eugen Prinz, sagte gestern, ärztliche Mitarbeiter in der Vereinigung würden „gezielt“ ausgebootet“. Die Bürgerinitiative habe den „begründeten Verdacht, daß die 600000 DM teure Studie gezielt von interessierten Kreisen manipuliert werden soll“.
Die Untersuchungen werden von vier Instituten vorgenommen. Anlaß waren die Forschungsergebnisse der Bremer Physikerin Inge Schmitz-Feuerhake, die von einer zurückliegenden „kollektiven radioaktiven Verseuchung“ ausgeht.
Die Bürgerinitiative beklagt, sie habe nur mit Mühe verhindern können, daß durch die Auswahl von sehr jungen Kindern zurückliegende Strahlenbelastungen nicht ausreichend erfaßt würden. Erst durch ihren Hinweis werde die Ernährung aus eigenem Garten als „wahrscheinlichster Belastungspfad“ überhaupt in der Studie berücksichtigt. Auch habe die Bezirksregierung versucht, die Untersuchungen bis zu zehn Kilometer von den Atomanlagen rund um das AKW Krümmel auszudehnen. „Jeder dieser Punkte hätte ein falsches Ergebnis der Studie bewirken können“, sagte BI-Sprecher Prinz.
Der Untersuchungsleiter, der Wuppertaler Professor für Umweltmedizin Hans Erich Wichmann, erklärte dazu, eine Beteiligung der BI würde „die breite Akzeptanz des Studienergebnisses von vornherein gefährden“. dpa
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