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Vorweihnachtlich still

■ betr.: „Frachtgut nach Bosnien“, „Arrogante Unbelehrsamkeit“, taz vom 5.12. 96

Auch noch ziemlich unmittelbar vor dem „Tag der Menschenrechte“ läßt der christsoziale (!) Abschiebeminister Beckstein die bosnischen Kriegsflüchtlinge hinauswerfen. Das zeugt nicht nur von arroganter Unbelehrsamkeit, sondern von einer Unmenschlichkeit zutiefst antichristlichen Charakters. Vera Gaserow ist zuzustimmen, denn dies ist in der Tat auch der Sieg eines arroganten Unbelehrbaren über die Warner und Kritiker aus Kirche und UN- Flüchtlingskommissariat. Sie sollten deutlich bleiben und sich nicht einschüchtern lassen.

Ich würde mir beispielsweise weitaus massivere Proteste und stärkeren Druck aus den Friedensgruppen wünschen, als dies gegenwärtig der Fall ist. Denn solange das Land vorweihnachtlich still und auch die Friedensbewegung leise bleibt, ist nicht nur in bezug auf viele Bosnienflüchtlinge noch sehr Böses zu befürchten. Wieland von Hodenberg, Konsul

der „Geistigen Republik Zitzer“

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