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■ VorschlagLaßt Autobahnen und Wüsten rocken: Fu Manchu im Loft

Die Neunziger, das stil- und gesichtsloseste Jahrzehnt dieses Jahrhunderts? Könnte man drauf kommen, denkt man an das unermüdliche Dekadenswitching dieser Jahre. Gerade vorletzter und letzter Schrei: die Rückkehr der Achtziger sowie ein Revival des Sixties- Revival aus den Achtzigern. Beliebt sind weiterhin die Siebziger, denen sich die kalifornischen Fu Manchu mit Haut und Haaren verschrieben haben. Für ihren Gitarristen und Sänger Scott Hill waren sie „die Zeit mit den coolsten Filmen, den coolsten Wagen und einer Menge cooler Bands. Es gab auch eine Menge Mist, aber das Zeug, das wir mögen, ist nun mal Surfen, Skateboarden, Autos und so.“

Das demonstrieren sie mit ihren Albumcovern, auf denen Straßenkreuzer, Flipperautomaten, Surfbretter oder eben auch, wie auf dem aktuellen Album „The Action To Go“, ein alter 70er-Skateboard-Held wie Torry Alva zu sehen sind. Macht Spaß, da draufzuschauen. Genauso, wie den zielsicher auf Hawkind und Black Sabbath verweisenden Sound von Fu Manchu zu hören. „The Action To Go“ ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die für Fu Manchu Anfang der Neunziger mit Singles wie „Kept Between Trees“ und „Pick-Up Summer“ begann. Nicht daß sich am Sound über die Jahre groß was geändert hätte. Doch noch fetter als ehedem klingen die Fu-Manchu-Songs, noch tiefer, röhrender, chromiger und breiter. Was nicht zuletzt an einem Besetzungswechsel liegen dürfte: Für den langjährigen Schlagzeuger Ruben Romano kam Kyuss-Schlagzeuger Brant Bjork, um gleich zu zeigen, wie man nicht nur Autobahnen, sondern auch Wüsten rockt. Da wissen auch die Gesinnungsgenossen von Monster Magnet vor lauter Staunen nicht mehr, wie man in den Weltraum kommt! Und wer trotz Fu Manchu noch immer den großen Kyuss eine Träne nachweint, sollte nicht die heute abend auftretende Vorband The Queens of The Stone Age verpassen: Sie ist das neue Steckenpferd von Kyuss-Sänger und -Gitarrist Josh Hammer. Man bleibt also unter sich, und wen kümmern da schon Nena, No More oder die Seeds? Gerrit Bartels

Ab 20.30 Uhr im Loft am Nollendorfplatz

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