Vormerken : Alles fast so wie im wirklichen Leben
Das Theater drängelt sich immer mehr in den Alltag, runter will es von der klassischen Theaterbühne und rein ins richtige Leben. Kaum ein Plätzchen mehr, das nicht bespielt werden könnte von den Theaterschaffenden, draußen auf den Wiesen und drinnen in U-Bahn-Schächten, es gibt Inszenierungen in Reisebussen, und selbst die letzten privaten Schranken sind mit Wohnzimmer-Aufführungen längst gefallen. Mittlerweile muss man schon ein wenig aufpassen, das Theater nicht mit dem wirklichen Leben zu verwechseln. Was vielleicht aber auch als besonders intensives Erleben zu verbuchen ist. Der Trupp von Mittemai jedenfalls verweist ausdrücklich darauf, dass bei seinem Stück „Totaler Luxus“ die „Grenzen zwischen Figur und Darsteller, Kunst und Wirklichkeit, Theater und Privatleben verwischen“ können. Spielort ist eine Wohnung in Prenzlauer Berg, und inspirieren ließ man sich von Woody Allens Großstadtneurotikern, die mit Erfahrungen aus dem eigenen Leben abgeglichen werden. Eine Inszenierung von Godehard Giese, der sich auch auf richtigen Bühnen zurecht findet. Seine Inszenierung von Elfriede Jelineks Prinzessinnendramen für das Stadttheater Hildesheim wurde zum Norddeutschen Theatertreffen 2005 eingeladen.