Vormerken : Synthesizerbewegte Supermarktmusik
Dass der Finne gern als verschroben wahrgenommen wird, liegt natürlich am Konsum der Filme von Aki Kaurismäki mit ihren seltsam maulfaulen Helden und an der Populärmusik, die von der europäischen Randlage hierher zur Ansicht verschickt wird. Wenn dabei nicht in Sachen Haarschnitt und Schuhmode gepunktet wird für die Skurrilitätsliga wie bei den Leningrad Cowboys, dann ist es wenigstens die Musik selbst, die nach mitteleuropäischen Maßstäben einfach so far out ist, wie das eben nur die verschrobenen und skurrilen Finnen so lässig hinbekommen. An diesem Ruhm arbeitet seit nunmehr fast fünfzehn Jahren auch das in der ostfinnischen Kleinstadt Siilinjärvi gegründete Trio Aavikko, das mit seinen Synthesizern eine derart ungeheuerliche Lounge-Supermarktmusik zusammenorgelt, dass man aus lauter Angst und Bange einfach gleich dazu mitwippen muss. Am morgigen Samstag zum Beispiel, wenn Aavikko im Westgermany spielen. TM
■ Aavikko, Ben Butler: Westgermany, Skalitzer Straße 133. Samstag, 22 Uhr. 10 Euro