Vormerken : Die Feenkönigin 2005
Im England des späten 17. Jahrhunderts gilt Henry Purcell als einer der wichtigsten Komponisten seiner Zeit, und seine Zeitgenossen würdigen ihn sogar als „Orpheus britannicus“. Ihn zeichnen sein besonders einfühlsamer Umgang mit der englischen Sprache und seine Meisterschaft im Kontrapunkt aus.
1692 hatte seine höfische Schauspielmusik „The Fairy Queen“ Premiere. Bei diesem Stück orientierte sich Purcell an Shakespeares „Mitsommernachtstraum“, und ehe wir’s uns versehen, finden wir 2005 alles in einem U-Bahnhof wieder: David Marton greift Purcells Stück im Rahmen eines Musiktheaters wieder auf. Das Setting: Eine Hand voll skurriler Gestalten mit musikalischem Hintergrund treffen sich in einer U-Bahn-Station und beschließen, gemeinsam „The Fairy Queen“ zu spielen. Das barocke Material trifft auf Synthesizer, Akkordeon, Okarina und Trompete oder wird einfach gepfiffen. Trotzdem bleibt die Inszenierung „ein hochmusikalischer Abend mit dem Willen zum interesselosen Wohlgefallen“, so der Tagesspiegel.
Bleiben zwei Fragen offen: 1. Was ist der Wille zum interesselosen Wohlgefallen? 2. Wie hört sich Purcell an, wenn er von einer peruanischen Straßenmusiker-Kombo interpretiert wird?