Vormerken : Auftakt der Queer Lectures über Metrosexualität und die Modernität des Schwulseins
Die Initiative Queer Nations will die Traditionen des Aufklärers Magnus Hirschfeld wieder beleben – und setzt sich für ein Institut für Sexualwissenschaft ein: forschen und fördern, was sich den Zugriffen des Biologismus und des Naturalismus entzieht. Ein Haus in Berlins Mitte, nicht nur ein Mahnmal der Rosa-Winkel-Opfer wegen: das ist ihr Traum – den im Übrigen Klaus Wowereit unterstützt. Damit die Chose fassbar wird, veranstaltet die Bürgerinitiative Queer Lectures: Vorträge und Diskussionen der gründlicheren, wenn man so will: akademischen Art.
Als Ort wurde eine Galerie am Mehringdamm ausgesucht – und dort spricht der Literaturwissenschaftler Andreas Kraß – Herausgeber des Suhrkamp-Bandes „Queer denken“ – über Metrosexualität und zur Frage, ob dieses Wort von der Homosexualisierung des heterosexuellen Mannes kündet.
Der Titel klingt widersprüchlich, die ehernen Kategorien verwischend. Doch müsste problematisiert werden, weshalb allen liberalen Zeiten zum Trotz für die meisten Jungen und Männer es das größte Gräuel ist, schwul zu werden: Ob da David „Posh’s Hetero“ Beckham von Real Madrid ein anderes Rollenmodell verkörpert, verdient eingehende Erörterung. JAF