Vormerken : Brasilien ist Weltmeister – zumindest in der Musik
1960 wurde er in São Paulo geboren, mit vierzehn begann er Klavier zu spielen und seit Jahrzehnten ist Marcelo Bratke einer der ganz großen Pianisten. Ob Konzertsäle in London, Berlin oder Paris – Bratke setzt sie alle mit brasilianischen Rhythmen von Ernesto Nazareth und Darius Milhaud in Schwingung. Aber auch Bach oder Alban Berg dürfen in seinem Repertoire nicht fehlen. Bratkes frühzeitiger Klavierunterricht hat sich gelohnt: 2002 bewertete das Gramophone Magazine seine CD „Le Groupe des Six“ als eine der besten Klassikeinspielungen aller Zeiten. Umso besser, dass er am Montag im Rahmen der „Copa Da Cultura“ um 19 Uhr im Ibero-Amerikanischen Institut ein Konzert gibt. Dessen Titel „Carnaval Trilogy“ ist gleichzeitig Name eines Projektes, in dem Bratke mit jungen Musikern aus Brasiliens Slums zusammenarbeitet. Verstärkung geben ihm am Montag die Perkussionisten Naná Vasconcelos und Lucas dos Prazeres, der selbst in einem Township geboren wurde. Auch Vasconcelos fing bereits früh mit der Musik an. Inspiriert durch Jimi Hendrix und den brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos hat er sogar schon für B. B. King getrommelt. Kein Wunder, dass ihn das Magazin Down Beat zum „world best percussionist“ gekürt hat.