■ Vorlauf: Jean Gabin / Report / Jüdischer Kulturbund
Ob Jean Gabin einen kleinen Gauner oder einen großen Herrn spielt, immer glaubt man ihm die Figur, die er verkörpert. So auch die Rolle des Monsieur in der gleichnamigen Filmkomödie. Die deutsch-französische „Konfektionsware“ (FR) drehte Jean-Paul Le Chanois 1964: Seit dem Tod seiner Frau hat Monsieur keine Freude mehr am Leben und beschließt, diesem ein Ende zu setzen. Am Ufer der Seine jedoch rettet den angesehenen Bankier seine ehemalige Hausangestellte Suzanne vor dem nassen Tod. Aber Monsieur will nicht mehr in sein altes Dasein zurückkehren. ZDF, 20 Uhr 15.
Wie gewohnt, um 21 Uhr aus Baden-Baden Report mit den Themen: Süssmuth-Porträt; Bodenverseuchung durch Abwässerkanäle; Radikalenerlaß und ein einsamer CDU-Mann für Tempolimit, in den ARD.
Als die Nationalsozialisten 1933 jüdische Künstler vom „deutschen“ Kulturleben ausschlossen, hatte das die Gründung eines „Kulturbundes Deutscher Juden“ zur Folge, der von den Nazis aus propagandistischen Gründen geduldet wurde. Bis zum Jahre 1941 gelang es so, ein eigenständiges Kulturleben aufrecht zu erhalten, das bei vielen jüdischen Künstlern den Glauben an die Zukunft ihrer Arbeit oder zumindest die Illusion einer Überlebenschance zuließ. Wer weiß noch heute, daß das jüdische Kulturleben dieser Zeit mit Dutzenden von Theatern- und Opernauftritten, 600 Konzerten und 2.000 Vorlesungen eine gewisse Blüte erfuhr? Henrik M. Broder, der in Jerusalem wohnende Autor (Der ewige Antisemit) und Eike Seidel, freie Autorin in Berlin (Lastenausgleich. Die Wiedergutwerdung der Deutschen), sind mit ihrem Dokumentarfilm Es waren wirklich Sternstunden der Geschichte des jüdischen Kulturbundes nachgegangen. Sie haben überlebende Mitglieder des Bundes in Israel, den USA, der Bundesrepublik und in Berlin befragt und in Film- und Tondokumenten das Bild einer imponierenden Kulturleistung unter Ausnahmebedingungen nachgezeichnet. Um 22 Uhr 45 von der Nordkette.
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