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Vor zehn Jahren

„Es war einmal ein vielbeschäftigter Bremer Mann, der hieß Heiner und hatte zwei Berufe“, berichtete die taz. 40 Stunden in der Woche war er „Vollerwerbslandwirt“ auf seinem Hof in Bremen-Wasserhorst, weitere 40 Wochenstunden war er als angestellter „Agraring. grad“ tätig beim bremischen Wirtschaftssenator. Zuständigkeit: Subventionen an bedürftige Landwirte zu verteilen.

So war 1983 nicht ausgeblieben, dass er auch sich als bedürftig einstufte beim Antrag „für die Umgestaltung eines Mastvieh- auf Milchviehbetriebes“. 80.000 Mark sollte er bekommen. Die Sache flog auf, im April 1984 nahm die Behörde zum Ärger von Heiner S. den Subventionsbescheid zurück und kündigte Heiner S. fristlos. Heiner S. klagte gegen beides, gegen den Rausschmiss (vergeblich) und gegen die Subventions-Kürzung. Vor zehn Jahren zog er dann überraschend die Klage gegen die Subventionskürzung zurück. Der taz-Bericht vermerkt „Spekulationen, er betreibe seine Wiedereinstellung in den bremischen öffentlichen Dienst“. Erfolgreich übrigens.

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