piwik no script img

Vor zehn Jahren

Was ist schöner, stehen oder sitzen? Um den Umbau der Ostkurve im Weserstadion ging es in der taz bremen heute vor zehn Jahren. Hier sollten nämlich statt der Steh- Sitzplätze hin. Richtig angetan war kaum einer von den Plänen, zumindest nicht laut taz-Umfrage unter der Bremer Politprominenz. Für Bildungssenator Henning Scherf „gehört das Stehen zum unmittelbaren Fußballerlebnis“, schließlich habe die Arbeiterbewegung beim Fußball auch immer gestanden. Ähnlich äußerte sich Hans-Christoph Hoppensack, Staatsrat im Sozialressort: „Noch lieber als in der Ostkurve würde ich in der Westkurve stehen, aber die ist dem Volk enteignet worden“ – durch den Umbau in Sitzplätze. Die Grüne Ute Treptow befand so lapidar wie treffend: „Die Fußballer sitzen ja schließlich auch nicht.“

Grund für den geplanten Umbau war die Hoffnung, mit weniger Stehplätzen auch weniger Randale zu haben. Dazu sagte der Sozialwissenschafts-Professor Thomas Krämer-Badoni: „Wenn die Fans verdrängt werden, wird die Randale nur verlagert und nimmt ganz andere Formen an.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen