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Vor der BundestagswahlSPD holt auf, Grüne verlieren

Umfragen zeigen Zuwachs bei der SPD. Union und FDP behaupten trotzdem ihre Mehrheit. Aber noch wissen viele Wähler nicht, was sie wählen werden.

Rund 53 Prozent der Wähler würden Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) zur Kanzlerin wählen. Bild: ap

BERLIN dpa | Gut eine Woche vor der Bundestagswahl wird das Rennen wieder spannend. Die SPD legt in allen am Freitag veröffentlichten Umfragen deutlich zu, während die Union auf der Stelle tritt. Dennoch haben Union und FDP derzeit eine knappe Mehrheit. Denn der Zuwachs bei den Sozialdemokraten ging zulasten von Linken und Grünen. Noch sind aber sehr viele Wähler unentschieden - und zwar deutlich mehr als vor vier Jahren.

Im ARD-Deutschlandtrend erreichte die SPD mit 26 Prozent den besten Wert seit Mai. Sie gewann gegenüber der Vorwoche drei Prozentpunkte hinzu. Bei der schwarz-gelben Mehrheit bleibt es aber: Die CDU/CSU kommt derzeit unverändert 35 Prozent, die FDP auf 14 Prozent. Für die Linken wurden in der Umfrage elf Prozent ermittelt, einen Punkt weniger als in der Vorwoche. Die Grünen kamen auf zehn - zwei Punkte weniger - und die sonstigen Parteien auf zwei Prozent.

Bei der theoretischen Frage nach der Direktwahl des Kanzlers liegt Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) weiter mit 53 Prozent deutlich vor SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier, der auf 30 Prozent kommt. Gegenüber der Vorwoche verringerte Steinmeier jedoch seinen Rückstand von 32 Punkten auf 23 Punkte.

Für die bevorstehenden Landtagswahlen in Schleswig-Holstein zeichnen sich laut "ZDF-Politbarometer" große Verluste für die beiden ehemaligen Koalitionspartner CDU und SPD ab. Demnach kommt die Union in Kiel auf 32 Prozent, die SPD auf 27 Prozent. Vor vier Jahren hatten die beiden Parteien noch 40,2 beziehungsweise 38,7 Prozent erzielt. Die Grünen erreichen 12 Prozent, die FDP 14 Prozent, die Linke sieben Prozent und der SSW vier Prozent.

In Brandenburg deutet sich dem "Politbarometer" zufolge für die ebenfalls zeitgleich mit der Bundestagswahl stattfindende Landtagswahl keine bedeutende Veränderung an. Die SPD liegt dort demnach bei 32, die Linke bei 27 und die CDU bei 22 Prozent. Vor fünf Jahren hatte die SPD 31,9 Prozent, die Linke 28 Prozent und die CDU 19,4 Prozent erzielt.

Die rechtsextremen Parteien kommen jeweils auf weniger als drei Prozent und haben somit kaum eine Chance, in den Landtag einzuziehen.

Die neuen Umfragen sind die letzten öffentlichen Stimmungstests vor dem 27. September. In der Woche vor der Wahl sollen Umfragen nicht mehr veröffentlicht werden. Die Meinungsforscher weisen ausdrücklich darauf hin, dass die sogenannte Sonntagsfrage keine Prognose ist, sondern eine Momentaufnahme derzeitiger Wahlneigungen. Außerdem haben die Werte eine Fehlertoleranz von bis zu drei Prozentpunkten.

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