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Archiv-Artikel

Von seicht bis tief

Werkschau mit den Filmen von Fatih Akin

Von KLI

Es gibt Dinge, an denen herrscht in diesen Tagen kein Mangel. Eines davon sind Informationen zu Leben und Werk des Hamburger Regisseurs Fatih Aktin. Was hat er zu Weihnachten gegessen? Welches sind seine Lieblingsorte in Hamburg? Ist er ein Romantiker? Kaum ein Medium, das Akin nicht interviewt hätte. Kaum ein Kino, das nicht Akins neuen Film „Soul Kitchen“ zeigt. Auch das Zeise-Kino zeigt „Soul Kitchen“ und veranstaltet außerdem eine Werkschau mit den sieben Langfilmen von Fatih Aktin, die heute mit „Kurz und Schmerzlos“ beginnt.

Für die Zuschauer bedeutet die Gesamtschau sehr unterschiedliche Filmerlebnisse, sowohl vom Tonfall, als auch von der Qualität. Wo in „Kurz und Schmerzlos“ die Liebe zu den rauen Seiten Hamburgs noch ungeglättet und mit tragischen Momenten durchsetzt daherkommt, ist „Soul Kitchen“ eine harmlose, auf Unterhaltung getrimmte deutsche Komödie mit Hamburg-Kulisse. Dazwischen drehte Akin den kraftvollen Erfolgsfilm „Gegen die Wand“, das lyrische, anspruchsvollen Beziehungsdrama „Auf der anderen Seite“, den netten Roadmovie „Im Juli“, die mittelmäßig interessante Gastarbeiter-Geschichte „Solino“ und den Istanbul-Musikfilm „Crossing the Bridge“.

Gegenüber dem Weser Kurier hat Akin angekündigt, er wolle nach „Soul Kitchen“ zehn Jahre lang erst mal keine Komödie mehr machen. Warum? „Es ist nicht leicht, Menschen zum Lachen zu bringen, vor allem nicht international. Mit Schmerzen ist das viel einfacher.“ Vielleicht ist es aber auch so, dass Akin Filme machen möchte, über die man auch nach Jahren noch spricht. Mit „Kurz und Schmerzlos“ und „Gegen die Wand“ ist ihm das gelungen. Von „Soul Kitchen“ aber wird nichts übrig bleiben. KLI

Fatih Akin Werkschau: 4.1. bis 22.2., immer Montags um 20 Uhr im Zeise