Elke Heyduck empfiehlt: : Von der Brücke springen
Muss es denn immer Kultur sein? Beziehungsweise immer Veranstaltungskultur? Pflegen wir doch lieber hier mal einen breiten Kulturbegriff und sprechen von der Badekultur. Und der Ess-Kultur. Und der Spaßgesellschaft. Die trifft man nämlich in ihrer sympathischen Ausgabe am Wochenende in Worpswede an der Hamme. Puh, schon wieder Worpswede, denken Sie? Hier geht das Bildungsbürgertum baden, denken Sie? Stimmt nicht ganz. Hier geht auch die Dorfjugend und die Dorfoma mit dem Dorfopa baden. Wenn man Pech hat, wird man als Tourist aus Bremen identifiziert und von zwei angelnden kichernden Mädchen mit Maden beworfen. Sowas finden die da lustig. Aber am allerlustigsten ist es, in Worpswede von der Brücke zu springen. Die führt just an der Badestelle über die Hamme, man steigt übers Geländer, stellt sich auf den Pfeiler, wartet bis alle Torfkähne durch sind... und ... springt! Landet knietief in der Matsche, klimmt braunschwarz gefärbt das Ufer wieder hoch und wiederholt den Vorgang beliebig oft. Macht einen Heidenspaß! Ehrlich! Und dann, gut durchtrainiert vom Schwimmen und Springen, füllt man die schlabbernden Fettzellen wieder auf in der „Hammehütte Neu-Helgoland“. Wenn das kein Name, wenn das nicht Kultur ist! Bratkartoffeln gibt es da (leider ohne Zwiebeln)! Schnitzel! Pilzrahm! Semmelknödel! Brathering! Und Rindsroulade! Machen Sie das mal.