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taz zahl ich

Von den Anfängen bis heute 40.000 zahlen für taz.de

Das freiwillige Onlinebezahlmodell taz zahl ich erreicht einen wichtigen Meilenstein. Aline Lüllmann, Geschäftsführerin der taz, blickt zurück auf die Anfänge.

Foto: Devin Pickell/Unsplash/taz

Vor 13 Jahren hatten wir eine gute, aber auch ungewöhnliche Idee: Menschen sollen freiwillig für die taz im Netz zahlen – ohne Zwang, ohne Paywall, aber auch ohne Plan B. Ein radikaler Bruch mit den Regeln der Medienwelt. Während andere Medienhäuser erste Paid-Content-Modelle testeten, setzte die taz auf Freiwilligkeit und Vertrauen.

Im Laufe ihrer bewegten Geschichte hat die Zeitung immer wieder bewiesen, dass sie anders ist. Aber was wir ab 2011 mit taz zahl ich gestartet haben, übertraf auch unsere Erwartungen.

Wir kannten unsere Leser*innen und trauten ihnen zu, die Tragweite der Entwicklung zu verstehen. Es war ein Akt der Solidarität für unabhängigen Journalismus – aber auch ein Risiko. Wie viele Menschen würden wirklich mitmachen? 1.000? 5.000? Wir wagten den Versuch.

Das Solidarmodell startete ohne Marketingagentur, ohne großes Budget und ohne Datenbank zur Betreuung der Unterstützenden – alles wurde von wenigen Leuten mit viel Optimismus und Handarbeit gestemmt.

Und es funktionierte. Als es 2011 losging, freuten wir uns über die ersten Zahlen: Nach nur vier Tagen waren 4.600 Euro von 930 Leser*innen zusammengekommen. Und die Zahl wuchs über die Jahre rasant. Heute zahlen mehr als 40.000 Menschen freiwillig für die taz!

Eine Basis für Erfolg

Natürlich gab es auch immer wieder Zweifel: Wie lange wird das Modell tragfähig sein? Jedes Jahr mussten sich die Verantwortlichen für die Wirtschaftsplanung fragen, ob die Zahl der Unterstützer*innen sinken würde. Heute wissen wir: Die Verbundenheit mit unserem Projekt ist nicht nur ein Trend, sondern eine dauerhafte Basis für Erfolg.

13 Jahre später ist taz zahl ich stabil, stetig wachsend und bietet immer noch mehr Potential für die Zukunft. Als erste überregionale Zeitung erscheinen wir ab dem 17. Oktober 2025 unter der Woche nur noch rein digital – die Wochenzeitung wird es weiterhin gedruckt geben. Und taz zahl ich, als eines unserer vier Zukunftsprodukte neben der digitalen Ausgabe, der wochentaz und dem Kombi-Abo, wird einer der entscheidenden Bausteine bei der digitalen Transformation der taz sein, um den Wegfall der Einnahmen aus der täglich gedruckten Zeitung erfolgreich zu meistern.

Was einst belächelt wurde, inspiriert heute andere Medienhäuser. Auf Branchentreffen berichten wir darüber und große Zeitungen zollen uns Respekt. Oft hören wir: „Das geht nur bei der taz.“

taz zahl ich zeigt, dass unabhängiger Journalismus auch im digitalen Zeitalter finanzierbar ist – ohne Werbung, ohne große Investoren und ohne klassische Abo-Modelle, die andere Medienhäuser verteidigen.

Was als „amateurhaftes Experiment“ begann, ist heute eines der erfolgreichsten Modelle für freien Journalismus. Mit 40.000 Menschen, die taz.de für alle kostenfrei halten, haben wir gezeigt, dass es anders geht.

Mehr Infos über das solidarische Onlinebezahmodell taz zahl ich finden Sie hier.

Unsere 40.000 regelmäßigen und die zahlreichen einmaligen Unterstützenden von taz zahl ich feiern wir auf vier Sonderseiten in der wochentaz unter dem Motto „Danke, Community“.