piwik no script img

Von „Wüstenratten“ und Bären

Sarajevo/Zagreb (dpa/taz) – Im Schatten der Greuel des bosnischen Bürgerkriegs haben britische UNO-Soldaten ein Herz für Tiere gezeigt. Wie die Zagreber Zeitung Vecernji List gestern berichtete, war es den „Wüstenratten“ genannten Blauhelmen gelungen, einen Bären aus dem Krisengebiet zu evakuieren. Sie hatten das „Kriegsopfer“, das sich weder aus- noch den Besitz eines gültigen Visums nachweisen konnte, in den Trümmern einer Gaststätte in der Nähe ihrer Basis in Vitez in Zentral-Bosnien entdeckt und sich dennoch wochenlang um Genehmigung für die „Evakuierung“ des Bären bemüht. Und siehe: Mit Hilfe von Spenden aus Großbritannien und tatkräftiger Unterstützung des Welttierschutzverbandes wurden nunmehr alle bürokratischen Klippen einfach umschifft, so daß der fünfjährige Braunbär „MacKenzie“ – benannt nach einem früheren UNO-General in Bosnien – die Reise in die englische Hauptstadt antreten konnte.

Für die „Operation Big Mac“ sollen die britischen Blauhelme diversen Gerüchten zufolge insgesamt drei Schützenpanzer, zwei Lastwagen und mehrere Gläser Marmelade als „Lockmittel“ eingesetzt haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen