Von Silberrücken und grauen Panthern : Schnell ins Konzert!
Andreas Schnell
In der Musikwelt sein Auskommen zu finden, ist gar nicht einfach. Das weiß jedes Kind. Das gilt vor allem, so scheint es, für junge Menschen. Anders als auf dem regulären Arbeitsmarkt scheint es gar für reife Arbeitskräfte einfacher zu werden. Zumindest sofern es ein Erbe gibt, das verwaltet werden kann.
So hat sich ein umfangreicher Reunion-Zirkus entwickelt, der in Verbindung mit kuratierten Festivals, auf denen Bands ihre Klassiker reenacten, vergessen machen könnte, dass im Pop doch eigentlich die Vätergeneration immer eher eine zu überwindende war. In den kommenden Tagen ist in Bremen jedenfalls einiges an Patina zu sehen und zu hören: Am Montag spielen die Hard-Rock-Recken U.F.O. ab 20 Uhr im Bluesclub Meisenfrei, immerhin mit den Gründungsmitgliedern Phil Mogg, Pete Way und Andy Parker an Bord.
Am Mittwoch ist in der Dete die Superpunk-Nachfolgeorganisation Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen zu Gast – zugegeben: keine Rock-Dinosaurier. Aber eben auch alles andere als junge Hüpfer. Noch höher dürfte der Altersdurchschnitt am gleichen Abend im Lagerhaus sein, wo unter dem Namen Sun Temple Circus bewährte Kräfte wie Peter Apel, Tom Redecker, Harry Payuta und Alpha Halley vor psychedelischen Projektionen probieren, was so geht. Beides beginnt so um 20 Uhr.
Am Donnerstag ist dann der aus Hamburgs Punk-Szene seit den 80ern nicht wegzudenkende Jens Rachut in der Stadt, der mal wieder eine neue Band mit mal wieder tollem Namen hat: Alte Sau dürften, wieder mal, auch eine tolle Band sein, nachzuprüfen in der Friese wohl eher nicht vor 21.30 Uhr, ebenfalls auf dem Programm stehen Alien Whale, eine improvisierende Rockband aus gestandenen New Yorker Improvisateuren, darunter Matt Mottel von Talibam!